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Senioren im Straßenverkehr

Senioren im Straßenverkehr

Gesundheitschecks unumgänglich

Ältere Verkehrsteilnehmer sind bei Unfällen besonders gefährdet. Experten empfehlen daher regelmäßige Gesundheitschecks, um ihre Fahrtauglichkeit zu überprüfen. Ein Fahrverbot für Senioren lehnen sie allerdings ab.

Ältere Autofahrer verursachen zwar seltener Unfälle mit Personenschaden als junge Fahranfänger. Allerdings werden sie selbst besonders häufig zum Opfer: Laut Zahlen des ADAC sind 30 Prozent der Verkehrstoten hierzulande 65 Jahre alt oder älter. Aufgrund schlechterer Hör- und Sehfähigkeit, verlangsamter Reaktionen sowie eingeschränkter Beweglichkeit sind Personen dieser Altersgruppe nicht immer in der Lage, in Gefahrensituationen angemessen zu reagieren. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) fordert Senioren daher auf, regelmäßig ihre Gesundheit und Fahrtauglichkeit testen zu lassen.

Gesundheitschecks freiwillig, nicht verpflichtend

Verpflichtende Tests und eine Fahrerlaubnis nur mit Leistungszertifikat lehnen Experten allerdings ab. „Was wirklich hilft, sind regelmäßige, freiwillige Gesundheitschecks aus einer geriatrischen Perspektive, bei denen auch Mehrfacherkrankungen, die Medikamentenversorgung und altersbedingte Einschränkungen gezielt untersucht werden“, findet DGG-Präsident Jürgen M. Bauer. Solche Untersuchungen könnten etwa beim Hausarzt erfolgen. Jeder Fahrer müsse dabei individuell betrachtet und beraten werden.

Mobilität von Senioren so lange wie möglich erhalten

Auch taktische Anpassungen im Straßenverkehr zu besprechen, ist laut Wolter sinnvoll: „Senioren können auf Automatik-Getriebe umsteigen, um so ihre volle Aufmerksamkeit dem Straßenverkehr zu widmen. Außerdem sollten Stoßzeiten vermieden werden, ebenso das Autofahren bei schlechten Wetterbedingungen oder in der Dunkelheit.“

Der Experte sieht Geriater in der Pflicht, die Mobilität von Senioren so lange wie möglich zu erhalten. „Andernfalls verlieren viele Menschen zu früh an Autonomie und Selbstbewusstsein, was im Alter schwerwiegende Gesundheitsfolgen haben kann.“

Quelle: DGG

| Leonard Olberts ; Bildrechte: